Friederike J. Nestler-Rebeau mag nicht schreiben, kam aber heute persönlich mit einer Mappe handbeschrifteter Zeitungsausschnitte und Fotos im Festivalbüro vorbei, um ein paar herbst-Erinnerungen zu teilen.

Die Künstlerin und ihr verstorbener Mann Norbert Nestler waren in den 80iger Jahren im Forum Stadtpark und damit auch im steirischen herbst sehr aktiv. Kennengelernt hatten sich die beiden an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Über Günter Waldorf wurden sie zur Ausstellung „Die Schöpfer Gottes“ des steirischen herbst 1983 eingeladen, die im Forum Stadtpark und im öffentlichen Raum angesiedelt war. Ihre 2-teilige Installation „Das Bild zerbricht“ war in der Grazer Herrengasse zu erleben bzw. zu durchschreiten: Ein überdimensionaler Bilderrahmen, wenn man durch ihn durchgeht, ertönt zerbrechendes Glas.

Nestler-Rebau hat viel zu erzählen über dieses Ausstellungsprojekt, auch dass es viele Differenzen gab unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auch über andere Projekte, an welchen Sie beteiligt war: „Los Angeles Summer, styrian autumn“  etwa, wo Josine Janko-Starrel, die Leiterin der Municipal Art Gallery  Los Angeles nach Graz kam und einen Streifzug durch Künstlerateliers unternahm. Die Nestlers wurden gleich fix eingeladen. Proteste kamen von Nichteingeladenen, sowohl die amerikanische Kollegin, aber auch die eingeladene Künstlerschaft wurden heftigst angefeindet.

Das Künstlerehepaar Nestler war außerdem noch im „Anagramatischen Körper“ 1999 und in einigen weiteren Projekten des steirischen herbst vertreten.

 

steirischer herbst 1983
Forum Statpark, „Die Schöpfer Gottes“
Das Bild aus dem Archiv der Künstlerin zeigt Friederike J. Nestler-Rebeau, wie sie selbst durch den (zerbrechenden) Rahmen steigt.